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Uruguay Projekte

Uruguay

Die Landwirtschaft ist der wichtigste Wirtschaftszweig des Landes und trägt wesentlich zur weltweiten Ernährungssicherheit bei. Der uruguayische Agrarsektor produziert Nahrungsmittel für rund 30 Millionen Menschen.

Uruguay ist das zweitkleinste Land in Lateinamerika und etwa halb so groß wie Deutschland. Fast die Hälfte der 3,47 Millionen Einwohner lebt in der Hauptstadt Montevideo. 90 % der Landesfläche sind landwirtschaftliche Nutzfläche. Die überwiegend flache Topografie ist gekennzeichnet von weiten Ebenen mit natürlichem Grasland und teilweise hügeligen Landschaften. Der Einfluss des Río de la Plata und des Atlantiks prägt die klimatischen Bedingungen entlang der Küste. Auf den 16,4 Millionen Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche werden im Südwesten des Landes überwiegend Ackerbau betrieben, wobei die Ackerfläche in den letzten Jahren zugenommen hat. Der Westen des Landes ist von Forstwirtschaft und Zitrusanbau geprägt. Im Nordwesten ist die Schafzucht und der Reisanbau dominierend. Die Landwirtschaft Uruguays ist durch die Viehzucht geprägt, die Weidewirtschaft ist ein wichtiger Bestandteil und wird in fast allen Teilen des Landes betrieben, oft in Kombination mit der Forstwirtschaft. Uruguay ist eines der wichtigsten fleischproduzierenden Länder der Welt.

Die uruguayische Landwirtschaft steht vor klimatischen und ökologischen Herausforderungen. Die agrarpolitische Agenda fördert daher den Wandel zu einer zukunftsfähigen und einer entlang Nachhaltigkeitskriterien diversifizierten Landwirtschaft. Die Fleischproduktion soll sich entlang ökologischer, klimafreundlichen Kriterien orientieren. So hat Uruguay im Dezember 2021 zum ersten Mal Fleisch in die Schweiz exportiert[1], das als klimaneutral eingestuft wurde. Die uruguayische Agrarpolitik fördert eine klimagerechte Tierhaltung, bei der die Rinderhaltung vorrangig auf naturnahen, CO2 speichernden Weiden stattfindet. Die Gesundheit der Böden steht im besonderen Fokus der politischen Bemühungen.

Innovative Ansätze werden vom nationalen Agrarforschungsinstitut INIA entwickelt, um praktikable Lösungen zur Verbesserung der Bodengesundheit für eine stabile und widerstandsfähige landwirtschaftliche Produktion anzubieten. In Zusammenarbeit mit den Abteilungen des Landwirtschaftsministeriums MGAP werden die landwirtschaftlichen Erzeuger*innen mit den neuen Methoden vertraut gemacht und ein langfristiger Landentwicklungsplan (Planes de uso y manejo responsable de los suelos) entwickelt, dessen Umsetzung gemeinsam mit den Betrieben geplant wird. Uruguay befindet sich im Übergang zu einer zukunftsfähigen und nachhaltigen Landwirtschaft, die den Anforderungen an eine klimafreundliche Nahrungsmittelproduktion gerecht werden soll.

Vor diesem Hintergrund haben das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und das Ministerium für Viehzucht, Landwirtschaft und Fischerei Uruguays (MGAP) eine Vereinbarung zur Zusammenarbeit im Bereich der Land- und Forstwirtschaft unterzeichnet. Im Mittelpunkt des fachlichen Austauschs stehen Themen wie Bioökonomie, Bodengesundheit sowie landwirtschaftliche Beratung und Betreuung. Das BfR und das MGAP tauschen sich in einem Fachdialog zum Thema Lebensmittelrisikobewertung aus.

Im Rahmen des bilateralen Kooperationsprogramms des BMEL findet seit November der „deutsch-uruguayische Fachdialog Agrar“ statt. Ziel ist es, klimaresiliente und agrarökologische Produktionssysteme Produktionssysteme weiterzuentwickeln und die notwendigen Rahmenbedingungen für öffentliche Institutionen und politische Entscheidungsträger zu schaffen und leistet somit einen Beitrag zur Erreichung der Nachhaltigkeitszielen 2, 6, 12, 13 und 15. Die bilaterale Zusammenarbeit umfasst auch die Zusammenarbeit zwischen INIA und dem Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen JKI konzentriert sich auf das Thema Beeinflussung des Biomikrobioms für klimaresistentes und gesundes Pflanzenwachstum.

[1] www.agrarexportfoerderung.de/fileadmin/SITE_MASTER/content/files/Laenderbericht_2022/MONTE_2022-12-06_46920_Anlage_01_00_Laenderbericht_Uruguay-05.12.22.pdf

(Stand: Mai 2024)