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Agrarpolitischer Dialog zwischen der Afrikanischen Union und Deutschland zur Stärkung der Resilienz von Ernährungssystemen in Afrika Afrikanische Union

Das Projekt

Feierliche Unterzeichnung der Durchführungsvereinbarung durch den deutschen Botschafter Auer in Äthiopien und die Kommissarin der Afrikanischen Union, Frau Sacko.
African Union Commission

Im November 2023 wurde der Agrarpolitische Dialog (APD) zwischen der Afrikanischen Union und Deutschland zur Stärkung der Resilienz von Ernährungssystemen in Afrika initiiert. Er ist ein gemeinsames Vorhaben des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft und der Kommission der Afrikanischen Union. Das Dialogvorhaben soll zielgerichtet die Kapazitäten der Kommission stärken, um den kontinentalen Politikrahmen für eine nachhaltige und zukunftsfähige Landwirtschaft weiterzuentwickeln. Gleichzeit dient der APD als zentrale Anlauf- und Kontaktstelle für Themen der Landwirtschaft und der ländlichen Entwicklung zwischen Deutschland und der Afrikanischen Union. Hierbei können Erfahrungen aus vergleichbaren Prozessen in der Europäischen Union eingebracht werden. Zudem erlaubt das Kooperationsformat des APD dem BMEL und anderen Projektbeteiligten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verbänden direkte Einblicke in die Entwicklungen und die Strukturen der Agrarsektoren Afrikas.

Projektziele und Aktionsbereiche

Der bestehende kontinentale Agrarpolitikrahmen in Afrika erfordert eine Anpassung an die zahlreichen kontinentalen und globalen Herausforderungen. Die auslaufende Malabo-Erklärung, als bisheriger gemeinsamer Zielrahmen für landwirtschaftliches Wachstum und nachhaltige Entwicklung, muss 2024 erneuert und ein von den 55 Mitgliedsstaaten der Afrikanischen Union (AU) getragenes zukunftsfähiges Rahmenwerk entwickelt werden. Aufgrund der teils mangelnden Zielerreichung will die Kommission der Afrikanischen Union (AUC) eine stärkere Rolle in der Implementierung der Rahmenwerke spielen. Hier setzt der APD an. Er zielt darauf ab, die Resilienz afrikanischer Ernährungssysteme durch verbesserte regionale und nationale politische Handlungsrahmen und Leitlinien basierend auf den Zielen des United Nations Food Systems Summit (UNFSS) zu stärken.

Der APD wird schwerpunktmäßig in drei Arbeitsbereichen tätig sein:

  • Innerhalb des Mandats der AUC sollen die Konsolidierung und Verabschiedung neuer kontinentaler Leitlinien für resiliente Agrar- und Ernährungssysteme („AUGRASS“) eine adaptive und flexible Handlungsgrundlage der Transformation bilden.
  • Mithilfe des APD soll ein Unterstützungsprogramm (Implementation Support Mechanism - ISM) der AUC entwickelt werden, durch das Leitlinien gemeinsam mit auszuwählenden RECs und Mitgliedsstaaten in nationale Politik umgesetzt werden. Dieser Mechanismus soll zukünftig durch ein festes Programm institutionalisiert werden (PRASS).
  • Durch bilaterale und kontinentale Vernetzung sollen bewährte Verfahren und Technologien zur Stärkung der Resilienz von Ernährungssystemen in den Mitgliedsstaaten der afrikanischen Union verbreitet werden.

Thematisch beabsichtigen die AUC und das BMEL, sich im Rahmen des APD insbesondere über Wissen, Erfahrungen, Technologien und Fähigkeiten in den folgenden Bereichen auszutauschen: Agrarökologie, klimaresistente Praktiken, klimaresistentes Saatgut, Ernährungssouveränität, Nachernteverluste, wassersparende Produktionssysteme und nachhaltige Bewirtschaftung von Waldsystemen.

Projektpartner und Kooperationen

Politischer Partner des APD ist die Kommission der Afrikanischen Union und mit der Abteilung für Landwirtschaft, ländliche Entwicklung, aquatische Wirtschaft und nachhaltiges Umweltmanagement zuständig (AUC-DARBE). Die Abteilung ist zugleich der wichtigste operative Partner zur Erreichung der gemeinsamen Ziele. Der APD hat entsprechend seinen Sitz in den Räumlichkeiten der AU in Addis Abeba, Äthiopien.

Weitere wichtige politische Partner für die Umsetzung der Ziele des APD sind ausgewählte regionale Wirtschaftsgemeinschaften, Regierungen der Mitgliedsstaaten (v.a. Ministerien mit Zuständigkeit für Land- und Ernährungswirtschaft, landwirtschaftliche Investitions- und Entwicklungsplanung). Eine enge Zusammenarbeit mit der afrikanischen Entwicklungsagentur AUDA-NEPAD ist durch die AUC vorgesehen.

Der APD verfolgt im Rahmen des Mandats der AUC einen Multiakteurs-orientierten, partizipativen Gestaltungs- und Planungsansatz und integriert bewusst folgende Partner in die verschiedenen Arbeitsstrukturen und Aktivitäten:

  • Fach- und Führungskräfte des landwirtschaftlichen Sektors (staatliche und private Institutionen, Forschungsinstitute, zivilgesellschaftliche Organisationen).
  • Vertreterinnen und Vertreter von kontinentalen, regionalen und nationalen Dachorganisationen und Verbänden.
  • Entscheidungsträgerinnen und -träger von Geberorganisationen.

Der APD wird auf deutscher Seite seit November 2023 von der IAK Agrar Consulting GmbH in Zusammenarbeit mit der Andreas Hermes Akademie e.V. und The Food, Agriculture and Natural Resources Policy Analysis Network (FANRPAN) durchgeführt.

(Stand: Januar 2024)

Laufzeit

11/2023 – 10/2026

Ansprechpartner bei der GFA

Dr. Malte Müller
malte.mueller(at)gfa-group(dot)de

Durchführungsorganisation

IAK Agrar Consulting GmbH in Zusammenarbeit mit Andreas Hermes Akademie e.V. und The Food, Agriculture and Natural Resources Policy Analysis Network (FANRPAN) .

Projektleitung vor Ort

Guido Geissler
g.geissler(at)iakleipzig(dot)de

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