Hier beginnt der Hauptinhalt dieser Seite

Sambia Projekte

Sambia zählt im südlichen Afrika zu den Ländern mit hohem landwirtschaftlichen Potential: 58% der Gesamtfläche von 75 Millionen Hektar sind als landwirtschaftlich nutzbar eingestuft. Allerdings werden derzeit nur etwa 14% dieser Flächen für Landwirtschaft und als Weideland genutzt. Mit seinem milden Klima besitzt Sambia sehr gute Voraussetzungen für die Landwirtschaft; aber das Land ist in den vergangenen Jahren durch den Klimawandel erhöhten Risiken wie z.B. Dürren ausgesetzt gewesen. Insbesondere das Jahr 2018 war durch geringe Regenfälle gekennzeichnet, die sich negativ auf die Landwirtschaft, aber auch die Energieproduktion auswirkten.

Die Landwirtschaft ist für Einkommen und Beschäftigung auf dem Land einer der wichtigsten Wirtschaftszweige des Landes. Über die Hälfte der Gesamtbevölkerung, davon hauptsächlich Frauen, sind in der Landwirtschaft beschäftigt.

Das Wachstum des Agrarsektors war in den vergangenen Jahren sehr unterschiedlich: so konnte in 2017 eine Steigerung von 9,8% verzeichnet werden; im Folgejahr führte die Dürre zu einem Minus von 21,2%.

Wichtige Produkte der Landwirtschaft sind Mais, Weizen, Soja, Kaffee, Zuckerrohr sowie Fleisch, die auch in den Export gehen. Die Produktion erfolgt traditionell im Wesentlichen im Trockenfeldanbau; kommerzielle Landwirtschaftsbetriebe produzieren unter Bewässerung.

Die Produktion von Grundnahrungsmitteln konnte in den letzten Jahren zwar gute Zuwachsraten verzeichnen; die Einflüsse des Klimawandels beeinträchtigen jedoch die Ernten. Diese Entwicklungen beeinflussen auch den Import und Export von Agrarprodukten, wo sich steigende Importe abzeichnen gegenüber rückläufigen Exporten; letzteres auch bedingt durch Ausfuhrrestriktionen zur Ernährungssicherung. Sambia bleibt somit ein Nettoimporteur für Nahrungsmittel.

Obwohl Sambia zu den „lower middle-income-countries“ zählt, ist eine spürbare Minderung der weit verbreiteten Armut auf dem Land bislang ausgeblieben. Sambia ist weiterhin mit großen Entwicklungsproblemen konfrontiert, die sich auch in der Landwirtschaft zeigen.

Die agrarpolitische Ausrichtung Sambias spiegelt sich in der „2. National Agricultural Policy (NAP)” 2016-2020 wieder. Neben Marktliberalisierung, Exportförderung und Kommerzialisierung des Sektors strebt Sambia zur Verbesserung der Ernährungssicherung den Ausbau der Agrarforschung und -beratung sowie eine Produktionssteigerung und Diversifizierung landwirtschaftlicher Anbaukulturen an. Um die Effekte des Klimawandels zu reduzieren und die Landwirte in ihrer Widerstandsfähigkeit zu stärken, fördert die sambische Regierung Maßnahmen für schonende Bodenbearbeitung (conservation agriculture) sowie Investitionen in klima- und ressourcenschonende Technologien.

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat mit dem Ministerium für Landwirtschaft in Sambia vereinbart, den fachlichen Austausch zu Maßnahmen einer standort-angepassten, modernen ressourcenschonenden und klimaangepassten Landwirtschaft zu för-dern. Dieses Engagement ergänzt die entwicklungspolitischen Maßnahmen der Bundesregierung im Landwirtschaftssektor im Rahmen der Sonderinitiative „Eine Welt ohne Hunger“ in Sambia.

(Stand: Januar 2021)