Hier beginnt der Hauptinhalt dieser Seite

Deutsch-Usbekischer Fachdialog für eine nachhaltige und klimaresiliente Landwirtschaft Usbekistan

Usbekistan ist bestrebt die stark steigende Nachfrage nach tierischen Produkten möglichst durch inländische Produktion zu decken. Zugleich müssen die knappen vorhandenen Flächen und Ressourcen möglichst effizient genutzt werden, was einen ganzheitlichen Ansatz erfordert. Insbesondere die Fragen der nachhaltigen Integration des Futterbaus und eine verbesserte Versorgung mit lokal angepasstem und klimaresilientem Saatgut, sind dabei wesentliche Herausforderungen für eine optimierte Fütterung.

Das Projekt

Durch den Fachdialog wird der Anbau von Hülsenfrüchten zur Stickstoffbindung und weiteren Bodenverbesserung unterstützt.
Anton van Engelen

Die Milchleistung von Rindern hängt stark vom Fütterungsmanagement ab, weshalb dem lokalen Anbau von Futterpflanzen eine große Bedeutung zukommt. Das Saatgut für Futterpflanzen wird überwiegend nach Usbekistan importiert. Der Anbau lokaler, resilienter Sorten und die Nutzung von Zwischenfrüchten ist begrenzt. Verfahren zur Konservierung des Futters wie etwa Silage oder Heu sind kaum verbreitet. Das Vorhaben soll zu einer Transformation Anbaustrukturen in Usbekistan beitragen und einen nachhaltigen lokalen Futterbau fördern. Das Projektkonzept zum Fachdialog entspricht den Leitlinien moderner Agrarinformations- und Wissenssysteme (AKIS), welche sich durch einen engen Austausch von Forschung und Beratung, staatlichen und privatwirtschaftlichen Akteuren sowie landwirtschaftlichen Betrieben und deren Dienstleistern auszeichnen. Dabei geht der Informations- und Wissensaustausch in beiderlei Richtung unter Vermeidung des herkömmlichen Top-down-Ansatzes.

Projektziele und Aktionsbereiche

Ziel des Projektes ist es, eine nachhaltige, bodenschützende Futterproduktion sicherzustellen. Die Kompetenzen der kleinen und mittelgroßen Betriebe sowie von Forschungsinstituten Futter- und Saatgut auf der Grundlage agrarökologischer Prinzipien anzubauen, sollen durch Beratung, Schulungen und Praxisversuche gestärkt werden. Dadurch soll allgemein die Milchleistung und Produktion im Land gesteigert werden. Gleichzeitig sollen die politischen Rahmenbedingungen für eine nachhaltige Futter- und Saatgutproduktion durch Dialogformate mit den Entscheidungsträgern verbessert werden.

Um die genannten Ziele zu erreichen werden u.a. folgende, ausgewählte Maßnahmen durchgeführt:

Saatgutproduktion von Futterpflanzen

  • Förderung der Saatgutentwicklung und -vermehrung für die Futterproduktion, sowie die Verbesserung von Züchtungsprozessen durch institutionelle und Praxiskooperationen in der Landwirtschaft.
  • Optimierung der Sortenversuche zur Entwicklung von lokalen, klimafreundlichen und klimaresilienten, auch salztoleranten Futterpflanzensorten.
  • Veröffentlichung von Informationen zu Sortenempfehlungen und Anbautechniken, zu Einsatzmöglichkeiten in der Tierproduktion und zur Wirtschaftlichkeit.

Nachhaltiger Futteranbau

  • Anbauberatung zur Futterproduktion (Bodenanalysen, klimaschonende Bodenbearbeitung, Futteranbauplanung inkl. Zwischenfruchtanbau).
  • Verbesserung der Ernteverfahren (Erntezeitpunkt und -verfahren, Produktion von Silage), Optimierung der Lagerung (Bewirtschaftung der Siloflächen, Heueinlagerung), Optimierung der Fütterung (Futterrationen, Grundfutter).
  • Auswahl von geeigneten Fachkräften aus öffentlichen und privaten Beratungsorganisationen für Schulungen und Begleitung der Betriebsberatung.
  • Durchführung von klima- und ressourcenschonender Feld- oder Fütterungsversuche auf ausgewählten Partnerbetrieben.

Wissenstransfer

  • Zielgerichteten Verbreitung der Erfahrungen und Ergebnisse.
  • Erstellung von Fachpublikationen auf Basis der Beratung und Versuchen auf Betrieben und mit den Forschungsinstituten.
  • Durchführung von ausgewählten bilateralen Aktivitäten auf der Ebene der politischen Partner.

Projektpartner und Kooperationen

Das Projekt wird im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) von einem Konsortium bestehend aus GOPA-AFC Consulting Group GmbH und IAK Agrar Consulting GmbH durchgeführt.

Politischer Projektpartner auf usbekischer Seite ist das Landwirtschafsministerium (MoA). Die operative Ebene auf usbekischer Seite ist vertreten durch das National Center for Knowledge and Innovation in Agriculture (AKIS) und das Komitee für Veterinärwesen und Tierproduktion (VetCom) der Republik Usbekistan, die beide dem MoA unterstehen.

(Stand: Januar 2024)

Laufzeit

04/ 2023-03/2026

Ansprechpartner bei der GFA

Dr. Malte Müller
Malte Müller

Durchführungsorganisation

GOPA-AFC Consulting GmbH im Konsortium mit IAK AGRAR CONSULTING GmbH

Downloads