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Region südliches Afrika Projekte

(Botswana, Eswatini, Lesotho, Madagaskar, Malawi, Mauritius, Mosambik, Namibia, Seychellen, Südafrika, Tansania, Simbabwe)

Blick über Felder und Berge bei Franschhoek in der Provinz Westkap in Südafrika (Quelle: Janina Schnick, GFA).

Das „südliche Afrika“ beschreibt die südlichste Subregion des afrikanischen Kontinents, deren geographische Abgrenzung jedoch nicht einheitlich definiert ist. Während die Definition der Vereinten Nationen Botswana, Eswatini, Lesotho, Namibia und Südafrika umfasst, beinhaltet die regionale Entwicklungsgemeinschaft SADC (Southern African Development Community) zusätzlich Angola, die Komoren, die Demokratische Republik Kongo, Madagaskar, Malawi, Mauritius, Mosambik, die Seychellen, Tansania, Sambia und Simbabwe. Die Bevölkerung aller SADC-Länder zählte 2018 über 345 Millionen Menschen; die Lebenserwartung lag je nach Land zwischen 51 und 74 Jahren.

So divers wie ihre Abgrenzung sind auch die klimatischen Eigenschaften der Region. Das südliche Afrika umfasst tropische, subtropische, aride, semiaride und auch gemäßigte Klimazonen. Es gibt vier Hauptvegetationstypen: Savannen, arides und semiarides Grasland, Buschland, Wüsten sowie mediterrane Vegetation. Die Region ist von starker Saisonabhängigkeit geprägt; Dürreperioden und Überschwemmungen sind in weiten Teilen der Region üblich, besonders als zunehmende Auswirkung des Klimawandels. Der Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC, Zwischenstaatlicher Ausschuss für Klimaänderungen) bezeichnet das südliche Afrika als „Hotspot“ für Klimaveränderungen: In den letzten fünf Jahren gab es in der Region nur in einer einzigen Erntesaison normale Niederschläge.

Der Agrarsektor im südlichen Afrika ist von großer sozialer und wirtschaftlicher Bedeutung und trägt in den verschiedenen Ländern der Region zwischen 4% und 27% zum BIP und etwa 13% zu den gesamten Exporterlösen bei. Etwa 70% der Bevölkerung der Region sind für ihre Ernährung, ihr Einkommen und ihre Beschäftigung auf die Landwirtschaft angewiesen. Dennoch sind die Unterernährungsraten seit 2017 stetig gestiegen und betrafen 2021 47,6 Millionen Menschen in der Region. Mais macht 80 % der Getreideproduktion im südlichen Afrika aus. Weitere wichtige Getreidesorten sind Weizen, Sorghum, Hirse und Reis. Sechs Produzenten von Grundnahrungsmitteln (Südafrika, Tansania, Malawi, Madagaskar, Sambia und die Demokratische Republik Kongo) haben in den letzten zehn Jahren fast 90% der jährlichen Ernten eingebracht. Die meisten Bauern im südlichen Afrika sind Kleinbauern, die weniger als fünf Hektar bewirtschaften und Regenfeldbau betreiben. Nur 7 % der Anbauflächen werden bewässert. Neben dem Klimawandel steht der Agrarsektor im südlichen Afrika vor einer Vielzahl weiterer Herausforderungen, wie politische Instabilität, hohe Arbeitslosigkeit, geringes Wirtschaftswachstum, unvorteilhafte Handelsbedingungen sowie Ressourcendegradation.

Basierend auf dem Afrikakonzept des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) konzentriert sich das Bilaterale Kooperationsprogramm (BKP) zunehmend auf die Zusammenarbeit mit dem südlichen Afrika, auch zur Erreichung der Nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen. Als zentrale Herausforderung gilt die Verbreitung von Praxiswissen zu klimaresilienten Produktionsverfahren in der Land- und Forstwirtschaft, was gerade für das südliche Afrika von hoher Relevanz ist.

Das BKP-Projekt des BMEL „Kapazitätsstärkung von SACAU-Mitgliedern zu Klimaresilienz und weiteren Themen von strategischer Bedeutung durch Peer-Learning und Austausch“ arbeitet mit der Southern African Confederation of Agricultural Unions (SACAU) in den Bereichen Klimaresilienz und Kapazitätsstärkung von Bauernorganisationen in den derzeitigen SACAU-Mitgliedsländern Botswana, Eswatini, Lesotho, Madagaskar, Malawi, Mauritius, Mosambik, Namibia, den Seychellen, Südafrika, Tansania und Simbabwe.

(Stand: Februar 2022)