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Beitrag zur Förderung der nachhaltigen landwirtschaftlichen Produktivität in Äthiopien Äthiopien

Das Projekt

Feldtag zum Versuchsanbau von neuen Gerstensorten im Rahmen des SSAP
Quelle: GIZ

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) engagiert sich seit 2011 in Äthiopien und knüpft an Reformvorhaben der äthiopischen Regierung im Landwirtschaftssektor an, um die landwirtschaftliche Produktivität zu erhöhen, nachhaltige, klimaresiliente und umweltfreundliche Produktionsmethoden zu fördern und somit zur Ernährungssouveränität und der Schaffung vitaler ländlicher Räume beizutragen. Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH wurde vom BMEL beauftragt, die drei Einzelvorhaben Deutsch–Äthiopisches landwirtschaftliches Weiterbildungszentrum (ATC), Stärkung des Saatgutsektors in Äthiopien (CD Seed) sowie Fachdialog Agrar mit der Republik Äthiopien (FDA) durchzuführen.

Diese Projekte wurden zwischen November 2014 und Januar 2021 in dem kohärenten Programm „Beitrag zur Förderung nachhaltiger landwirtschaftlicher Produktivität in Äthiopien (SSAP ("Supporting Sustainable Agricultural Productivity")) zunächst gebündelt weitergeführt (SSAP Phase 1 und 2). Hierdurch konnten zusammengehörende Themen übergreifend bearbeitet und bestehende Synergien besser genutzt werden.

Das "Deutsch-Äthiopische landwirtschaftliche Weiterbildungszentum (ATC)" ist im Dezember 2020 erfolgreich an das äthiopische Landwirtschaftsministerium übergeben worden.

In der dritten Phase (Januar 2021 – Dezember 2023) konzentriert sich das SSAP auf den äthiopischen Saatgutsektor mit dem Ziel, diesen durch Expertise und fachpolitischen Dialog weiter zu stärken.

Projektziele und Aktionsbereiche

Das Programm zielt darauf ab, die Bedingungen für die Produktion von Vorstufensaatgut im äthiopischen Saatgutsektor zu verbessern und somit einen Betrag zur Steigerung der landwirtschaftlichen Produktivität und Klimaresilienz sowie zum Erhalt der Biodiversität im Agrarsektor in Äthiopien zu leisten.

Der Schwerpunkt der dritten Phase des Projektes liegt auf der Entwicklung, Zulassung und dem Schutz neuer Sorten (mit einem Fokus auf Gerste und Ackerbohnen), sowie auf der Verbesserung der Rahmenbedingungen für einen privatwirtschaftlich orientierten Saatgutsektor. Die Projektaktivitäten bauen auf den Erfolgen und Erfahrungen im Saatgutsektor der Handlungsfelder „Agrarpolitischer Fachdialog“ und „Stärkung des Saatgutsektors“ der vorherigen Phasen auf.

Im Bereich der rechtlichen Rahmenbedingungen des Sortenwesens unterstützt das Projekt die Weiterentwicklung von Gesetzen, Verordnungen und Richtlinien. Zur Förderung der marktorientierten Produktion von Vorstufensaatgut tragen die Projektaktivitäten zudem zu der Verbesserung der Preissetzung sowie zur Einführung von Lizenzgebühren für ausgewählte Gerste- und Ackerbohnensorten bei. Weiterhin konzentriert sich das Projekt auf die Zulassung von lokal gezüchteten und standortangepassten Sorten mit nachgewiesenem Mehrertrag oder besserer Qualität.

In der aktuellen Phase hat das Projekt zudem, in Zusammenarbeit mit dem Bundessortenamt (BSA) und dem Direktorat für Zulassung, Schutz und Qualitätskontrolle von Pflanzensorten des äthiopischen Landwirtschaftsministeriums, bei der Entwicklung eines Konzepts zum Aufbau einer unabhängigen Saatgutbehörde unterstützt. Anfang 2022 wurde diese unter dem Namen Ethiopian Agricultural Authority (EAA) gegründet und wird seitdem weiter eng durch das Projekt beim konzeptionellen und strukturellen Aufbau begleitet.

Zur Verbesserung wichtiger technischer Prozesse der Sortenentwicklung bis zur Bereitstellung von Vorstufensaatgut wird die erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Ethiopian Institute for Agricultural Research (EIAR) fortgesetzt. Erfolge in der Gerstenzüchtung werden in der dritten Phase auf weitere Ackerbaupflanzen wie z.B. Ackerbohnen übertragen, in deren Produktion Frauen in besonderem Maße eingebunden sind.

Projektpartner und Kooperationen

Auf äthiopischer Seite ist das Ministry of Agriculture (MoA) der politisch verantwortliche Partner. Für die Durchführung ist daneben das Ethiopian Institute of Agricultural Research (EIAR) und zukünftig auch die Ethiopian Agricultural Authority (EAA) zuständig. Das Ethiopian Biodiversity Institute (EBI), einer der Projektpartner in der ersten und zweiten Phase, wird in Zukunft im Rahmen eines KfW-finanzierten Vorhabens vom Crop Trust unterstützt, einer internationalen Organisation mit Hauptsitz in Bonn, die sich dem Schutz der weltweiten Nutzpflanzenvielfalt verschrieben hat.

Auf deutscher Seite ermöglicht eine Vielzahl kompetenter Partner die fachlich fundierte Zusammenarbeit. Zur Entwicklung des Genossenschaftswesens (Phase 1 und 2) berieten der Deutsche Genossenschafts- und Raiffeisenverband e. V. (DGRV) sowie die Akademie deutscher Genossenschaften e. V. (ADG). Bei der Entwicklung des Saatgutsektors unterstützen die Genbank des Leibniz-Instituts für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK), das Bundessortenamt (BSA). Die Gemeinschaft zur Förderung von Pflanzeninnovation e. V. (GFPi), die Nordsaat Saatzucht GmbH sowie der private Partner KWS Saat AG (KSW), die bis 2021 auch finanzielle Unterstützung leisteten, konzentrieren sich ab Mitte 2021 auf die Bereitstellung von Fachberatungen, Vermittlung von Praktika für äthiopische Nachwuchsfachkräfte in deutschen Pflanzenzüchtungsunternehmen.

(Stand: März 2023)

Laufzeit

01/2021 – 10/2024

Ansprechpartner bei der GFA

Simon Wittich
Simon.Wittich(at)gfa-group(dot)de

Durchführungsorganisation

Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH

Projektleitung vor Ort

Daniel Hess
Daniel.Hess(at)giz(dot)de

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Dokumentenbeschreibung:
Beitrag zur Förderung der nachhaltigen landwirtschaftlichen Produktivität in Äthiopien (barrierefrei)