Das Programm zielt darauf ab, die Bedingungen für die Produktion von Vorstufensaatgut im äthiopischen Saatgutsektor zu verbessern und somit einen Betrag zur Steigerung der landwirtschaftlichen Produktivität und Klimaresilienz sowie zum Erhalt der Biodiversität im Agrarsektor in Äthiopien zu leisten.
Der Schwerpunkt der dritten Phase des Projektes liegt auf der Entwicklung, Zulassung und dem Schutz neuer Sorten (mit einem Fokus auf Gerste und Ackerbohnen), sowie auf der Verbesserung der Rahmenbedingungen für einen privatwirtschaftlich orientierten Saatgutsektor. Die Projektaktivitäten bauen auf den Erfolgen und Erfahrungen im Saatgutsektor der Handlungsfelder „Agrarpolitischer Fachdialog“ und „Stärkung des Saatgutsektors“ der vorherigen Phasen auf.
Im Bereich der rechtlichen Rahmenbedingungen des Sortenwesens unterstützt das Projekt die Weiterentwicklung von Gesetzen, Verordnungen und Richtlinien. Zur Förderung der marktorientierten Produktion von Vorstufensaatgut tragen die Projektaktivitäten zudem zu der Verbesserung der Preissetzung sowie zur Einführung von Lizenzgebühren für ausgewählte Gerste- und Ackerbohnensorten bei. Weiterhin konzentriert sich das Projekt auf die Zulassung von lokal gezüchteten und standortangepassten Sorten mit nachgewiesenem Mehrertrag oder besserer Qualität.
In der aktuellen Phase hat das Projekt zudem, in Zusammenarbeit mit dem Bundessortenamt (BSA) und dem Direktorat für Zulassung, Schutz und Qualitätskontrolle von Pflanzensorten des äthiopischen Landwirtschaftsministeriums, bei der Entwicklung eines Konzepts zum Aufbau einer unabhängigen Saatgutbehörde unterstützt. Anfang 2022 wurde diese unter dem Namen Ethiopian Agricultural Authority (EAA) gegründet und wird seitdem weiter eng durch das Projekt beim konzeptionellen und strukturellen Aufbau begleitet.
Zur Verbesserung wichtiger technischer Prozesse der Sortenentwicklung bis zur Bereitstellung von Vorstufensaatgut wird die erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Ethiopian Institute for Agricultural Research (EIAR) fortgesetzt. Erfolge in der Gerstenzüchtung werden in der dritten Phase auf weitere Ackerbaupflanzen wie z.B. Ackerbohnen übertragen, in deren Produktion Frauen in besonderem Maße eingebunden sind.