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Erstes Netzwerktreffen zur Internationalen Projektzusammenarbeit des BMEL am 19.01.2023 im Rahmen des GFFA

„Klima, Landwirtschaft, Ernährung: Welchen Beitrag kann die internationale Projektarbeit des BMEL leisten, um nachhaltige Ernährungssysteme weltweit zu unterstützen? Unter dieser Leitfrage fand ein erstes Netzwerktreffen der zahlreichen bilateralen und internationalen Projekte statt, die durch das BMEL finanziert und gesteuert werden. Durch eine strategische Neuausrichtung, stärkere Vernetzung und Koordination sollen die Schwerpunktthemen des BMEL zielgerichteter Einzug in die internationale Arbeit des Hauses halten.

Im Zuge des 15. Global Forum for Food and Agriculture (GFFA), das nach zwei Jahren wieder vom 18. bis 21. Januar physisch in Berlin stattfinden konnte, fand die Netzwerkveranstaltung erstmalig und mit ca. 150 Teilnehmenden aus Politik, Privatwirtschaft, Forschung und Zivilgesellschaft auf dem Messegelände statt. Die Veranstaltung konnte erfolgreich genutzt werden, um über die neue Ausrichtung der Hausleitung für die internationale Arbeit des BMEL zu informieren und den Austausch der relevanten Akteure aus BMEL und den mit der Durchführung von Projekten beauftragten Akteuren zu stärken.

In ihrem Grußwort stellte die Parlamentarische Staatssekretärin Dr. Ophelia Nick die Bedeutung des GFFA Themas „Ernährungssysteme transformieren: Eine weltweite Antwort auf multiple Krisen“ für die internationale Arbeit des BMEL heraus.
Quelle:GFA

In ihrem Grußwort stellte die Parlamentarische Staatssekretärin Dr. Ophelia Nick die Bedeutung des GFFA Themas „Ernährungssysteme transformieren: Eine weltweite Antwort auf multiple Krisen“ für die internationale Arbeit des BMEL heraus. Ein für Menschen und Ökosysteme gesundes Ernährungssystem muss die entscheidende Rolle bei der globalen Ernährungssicherung spielen. Das BMEL kann und will dabei Innovations- und Transformationstreiber sein. Dafür sollen der internationale Geschäftsbereich des BMEL stärker auf die Transformation ausgerichtet und die internationalen Vorhaben stärker verzahnt werden. Dies könne das BMEL nur mit Vernetzung und internationalen Partnern erreichen. Das zentrale Ziel müsse sein, dass Recht auf Nahrung zu verwirklichen.    

Die Leiterin der Abteilung 6 für Internationale Politik, Welternährung und EU, Frau Swantje Nilsson, stellte in ihrem Impulsvortrag zunächst die Neuerungen in der Internationalen Abteilung des BMEL vor  und betonte die besondere Bedeutung des engen horizontalen Austauschs mit den weiteren fachlichen Abteilungen des BMEL, um Synergien für die Transformation zu schaffen. Die Bedeutung des Rechts auf Nahrung werde nun durch ein eigenes Referat noch stärker in den Mittelpunkt gestellt. Als eine zentrale Voraussetzung für eine erfolgreiche Transformation betonte Frau Nilsson die gute Regierungsführung, die auch international eingefordert werden müsse. Für die nachhaltige und resiliente Transformation sei die Partizipation aller gesellschaftlich relevanten Akteure durch rechtebasierte Politikansätze erforderlich. Gerade deshalb stärke das BMEL den Welternährungsausschuss (CFS) als weltweit inklusive Plattform für Fragen der Ernährungssicherung und gesunder Ernährung.

In einem zweiten Impulsvortrag stellte Herr Bernd Schwang (Leiter Referat 624, Internationale Projekte, Twinning), Grundzüge der neuen Leitlinien der internationalen Zusammenarbeit des BMEL vor: die Ernährungssouveränität und die Verwirklichung des Rechts auf Nahrung, eine engere Zusammenarbeit mit internationalen Organisationen; aktive Partizipation der Zivilgesellschaft; Ökolandbau als tragendes Leitbild auch in der internationalen Landwirtschaftspolitik, feministische Außenpolitik und der Einsatz für regelbasierten Handel und nachhaltige Lieferketten. In den Projekten des Bilateralen Kooperationsprogrammes (BKP) des BMEL würden diese Leitlinien durch Klimaschutz-Ernährungs-Partnerschaften zentraler Bestandteil, um mit den Partnerländern eine nachhaltige Transformation der Agrar- und Ernährungssysteme zu erreichen. Zur engeren Verzahnung der internationalen Projektarbeit des BMEL seien der Bilaterale Treuhandfonds (BTF) und die Forschungskoordination im Bereich Welternährung nun bei Referat 624 verankert.

Die Veranstaltung bot im weiteren Verlauf vor allem die Möglichkeit, die international relevanten Arbeitsbereiche des BMEL vorzustellen. Frau Antje Frehse, Leiterin des Länderreferats 625, betonte die besondere Herausforderung und resultierende Unterstützung für die Ukraine, die im Jahr 2022 durch das BMEL mit diversen Sondermaßnahmen in die Wege geleitet wurde. Frau Corinna Trips, Leiterin des Länderreferats 623, stellte die Planungen zur Ausweitung des BMEL Engagements in Afrika vor und verband dies mit einem Aufruf zur Teilnahme an der geplanten Überarbeitung des Afrikakonzepts des BMEL. Als Vorbild für einen Multi-Akteursansatz wurde das Komitee für Welternährungssicherheit (CFS) vorgestellt, welches zukünftig durch das BMEL weiter gestärkt werden soll.

Ein wichtiger Arbeitsbereich, der die neuen Schwerpunktthemen und Arbeitsmethoden aufnimmt, ist die internationale Forschungsförderung. Der Forschungsschwerpunkt Welternährung soll verstärkt zur Entwicklung internationaler Forschungspartnerschaften beitragen. Die Vorstellungen der Arbeit und der Projekte des Bilateralen Treuhandfonds (BTF) des BMEL, des Forstbereichs des BKP und des internationalen Seminars für Führungskräfte zeigte zahlreiche Anknüpfungspunkte für eine zukünftig engere Vernetzung der bestehenden Vorhaben auf. Ebenso bot die Präsentation des Fachbereichs Klima und Wasser im BMEL den Anwesenden einen wichtigen Einblick in die Strategie und das Mitwirken des BMEL an internationalen Verhandlungen und Initiativen für eine international ausgerichtete Klima- und Wasserpolitik.

Im Rahmen der Neuausrichtung der internationalen Projektzusammenarbeit des BMEL wurden zudem neue Instrumente vorgestellt. Der Innovations- und Transformationsdialog (ITD) im BKP soll ermöglichen, die Ergebnisse des GFFA weiterzutragen, Initiativen zur Transformation der Ernährungssysteme flexibel und wirkungsvoll zu unterstützen und neue Akteure, Themen und Formate in das BKP zu integrieren. Er richtet sich sowohl an bestehende Projekte des BKP als auch Akteure, die im Rahmen eines Ideenwettbewerbs Vorschläge einreichen können, wie der bilaterale Austausch zu Themen der Transformation gestärkt werden kann. Ergänzt wird das Instrument des ITD um die neuen Bilateralen Verwaltungspartnerschaften des BMEL. Durch die Partnerschaften bietet das BMEL die Möglichkeit, einfach und flexibel die umfangreiche Expertise aus dem BMEL und dem Geschäftsbereich des BMEL in bilaterale Maßnahmen mit ausgewählten Partnerländern einfließen zu lassen. Angelehnt an das Twinning Programm sollen bedarfsorientiert Ministerien und Behörden in Partnerländern und in den prioritären Themenbereichen des BMEL unterstützt werden.

Die Teilnehmenden aus den zuständigen Fach- und Länderreferaten des BMEL, aus den Deutschen Botschaften, nachgeordneten Behörden des BMEL, der Wissenschaft, Durchführungsorganisationen internationaler Projekte, sowie Zivilgesellschaft und Wirtschaft konnten sich anschließend zu der Frage wie die Projektzusammenarbeit wirkungsvoll zur Transformation der Ernährungssysteme beitragen kann, ausführlich austauschen.